Mittwoch, 30. März 2011

Hundehandel

Eben habe ich gelesen, dass das Zoo-Fachgeschäft "Zoo-Zajac" in Duisburg beabsichtigt, zukünftig auch Hundewelpen in sein Sortiment aufzunehmen.
Im vergangenen Jahr war ich aus Neugierde bei einem Hundehändler im nördlichen Ruhrgebiet, ich habe in diesem Blog darüber berichtet. Natürlich sind zwei Etagen voller süßer Hundebabys für unbedarfte Interessenten ein Erlebnis. Dass da zu dem Zeitpunkt mehrere kranke Welpen zu sehen waren, ist vermutlich den meisten Kunden nicht aufgefallen. Dass aber z.B. das Fotografieren der Zwerge und der Zwingeranlage verboten ist, sollte doch schon stutzig machen. Ich jedenfalls freue mich immer, wenn unsere Welpen und auch das Drumherum fotografiert werden.
Wie auch immer die Vermarktung der Hunde in Duisburg gehandhabt werden wird, ob ähnlich wie in der von mir besuchten Anlage oder doch ganz anders, eines steht für mich fest: kommerzieller Handel mit Hunden kann nur dann lukrativ für den Händler sein, wenn er seine Kosten möglichst gering hält. Und das geht ganz sicher zu Lasten der Tiere! Jeder Hobby-Züchter wird bestätigen, dass unsere Art der Hundezucht alles andere als wirtschaftilch ist. Keinesfalls können die "Erlöse" aus der Zucht die Kosten, die eine Zuchthündin von ihrer Geburt bis zu ihrem Tod im (hoffentlich!) hohen Alter verursacht, decken. Müssen sie bei uns auch gar nicht, sind sie doch zuerst Familienmitglieder und dann erst Zuchthunde, jedenfalls bestimmt nicht in erster Linie "Betriebskapital". Wo die Welpen, die bei Händlern vermarktet werden, geboren wurden, kann der Käufer meistens nicht nachvollziehen. Aber es gibt viele Berichte über die Märkte im Grenzgebiet von z.B. Czechien, Ungarn oder Polen, auf denen sich Händler mit billigen Hundekindern eindecken. Die werden unter unwürdigsten Bedingungen für Hündin und Welpen aufgezogen, für minimalste Geldbeträge verkauft und sichern damit noch dem "Züchter" ein einträgliches Nebeneinkommen! Der Händler verzehn-oder fünfzehnfacht dann den Preis, ist damit immer noch deutlich unter dem Preis für einen Welpen aus einer kontrollierten Hobbyzucht, und hat so einen satten Gewinn eingefahren. Dass auch diese Hundekinder tolle Papiere "gebastelt" bekommen und mit einem Impfpass mit fragwürdigen Eintragungen daher kommen, ist, dem Computer sei Dank, gar kein Problem. Und am Anfang sind die Hundis ebenso niedlich wie die teuren Tiere....Dass sie vielleicht Würmer oder andere Parasiten haben, Infektionen aufsammeln, von Sozialisation gar nicht zu reden, wen interessiert das am Anfang schon. Häufig kann man einen erkrankten Welpen sogar gegen einen anderen "umtauschen"...
Wie "Zoo-Zajac" oder der von mir besuchte Händler dies Dinge handhaben und woher deren Welpen kommen, weiß ich nicht. Ich möchte es auch nicht wissen...  Ich hoffe nur, dass dieses Geschäftsmodell wegen Erfolglosigkeit eingestellt wird...
Wer mehr wissen möchte: So stellt sich der VDH zu dieser Geschäftsidee: klick hier

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